Es ist Anfang März. Ein guter Zeitpunkt um Pflanzen für den Garten vorzuziehen. Aber warum überhaupt vorziehen? Kann man nicht direkt draußen aussäen?
Es gibt Pflanzen, die sehr viel Wärme brauchen. Dazu gehört zum Beispiel Tomaten, Paprika, Aubergine, Chilis, Peperoni, Physalis… Da macht es großen Sinn, die Pflanzen im Haus vorzuziehen. Denn draußen ist es einfach noch zu kalt und wenn man die Pflanzen erst Mitte Mai direkt aussät, ist es so spät, dass man höchstwahrscheinlich nicht zum Ernten kommt, weil die Pflanzen viel zu lange brauchen würden. Daher erzielt man mit dem Vorziehen einen Wachstumsvorsprung.
So wird´s gemacht: Schritt für Schritt zu gesunden Jungpflanzen
Um Pflanzen vorziehen zu können, braucht man optimale Bedingungen. Unser Holzhaus hat ziemlich kleine Fenster und keine Fensterbretter. Daher mussten wir uns im Keller eine Anzuchtstation mit Kunstlicht einrichten. Licht ist einer der wichtigsten Faktoren, dass die Pflanzen gut wachsen. Bei zu wenig Licht, geilen die Pflanzen aus. Das bedeutet, dass sie lang, dünn und schwach werden.

Schritt 1: Einen passenden Platz finden, wo ausreichend Licht ist oder mit Pflanzenlampen arbeiten.
Schritt 2: Ausreichend Platz schaffen, mit Regalen zum Beispiel. Sind die Pflänzchen erstmal pikiert, also einzeln in Töpfe gepflanzt, wird der Platz schnell knapp. Daher ist es wichtig, die benötigte Pflanzenmenge gut zu planen.

Salate in ein Töpfen gepflanzt. Bereit zum Pikieren.
Schritt 3: Wenn der passende Platz gefunden ist und genug Licht da ist, kann es mit dem aussäen losgehen.
Ich säe immer mehrere Samen in einen Topf und sobald die Pflänzchen das zweite Keimblatt gebildet haben, pikiere ich die Pflanzen in einzelne Töpfe.
Zum Aussäen nehme ich alles was ich so finden kann. Alte Pflanztöpfe, alte Gemüseschalen, aufgeschnittene Tetrapacks usw.
In die Töpfe gebe ich Erde. Entweder nehme ich gekaufte Anzuchterde oder ich mische Erde von Maulwurfshügeln mit etwas fertigen Kompost.
Nach dem befüllen der Töpfe ist es wichtig diese noch zu beschriften, damit man am Ende weiß, um welche Sorten und Pflanzen es sich handelt.

Schritt 4: Um den richtigen Zeitpunkt für die Aussaat zu finden, lohnt es sich einen Blick auf die Beschreibung der Saatguttüte zu werfen. Dort stehen alle Angaben drauf. Man sollte nicht zu früh mit der Aussaat beginnen. Denn sonst müssen die Pflanzen bis Mitte Mai ausharren, bis sie dann endlich nach draußen ins Beet dürfen.
Wie oben schon beschrieben, gebe ich immer mehrere Samen in ein Töpfen und wenn die Pflänzchen groß genug sind, pikiere ich sie. Außer die Kürbisgewächse, also Kürbisse, Zucchini, Gurken, Melonen… Diese mögen das Pikieren nicht so gerne. Da gebe ich jeweils nur ein Samenkorn in ein etwas größeres Töpfchen.
Mein Zeitplan für die Aussaat:
Januar/ Februar: Paprika, Auberginen, Physalis, Chilis, Peperoni, Salat, Zwiebeln und Porree
März/ April: Tomaten, Kohlrabi, Salate, Knollensellerie, Broccoli, Blumenkohl,
Ende April/ Mai: Kürbis, Zucchini, Gurken, Melonen,
Die richtige Temperatur:
Manche Pflanzen bzw. Samenkörner brauchen zum Keimen eine etwas wärmere Temperatur. Zum Beispiel Paprika, Tomaten, Auberginen, Physalis, Chilis… Es sollte zwischen 20 bis 25 Grad warm sein. Ich habe mir für die Wärme-Keimer eine Heizmatte gekauft. Die Töpfe kommen in so ein kleines mini Treibhaus, auf die Heizmatte. Das klappt wunderbar. Die Töpfe, die dann nicht mehr in das mini Treibhaus passen, decke ich dann einfach mit einer alten Plastiktüte ab, das hat den gleichen Effekt.
Wer keine Heizmatte hat, kann die Töpfe auch unter die Heizung stellen. Wichtig ist unter die Heizung, damit die Töpfe nicht so schnell austrocknen.
Sobald das Saatgut gekeimt ist und die ersten Pflanzen zu sehen sind, müssen diese dann zum Licht, damit sie gut weiter wachsen können.
Nach dem Keimen die Pflanzen auch etwas kühler stellen. Perfekt sind so um die 15 Grad. Stehen die Pflanzen dann zu warm, wachsen sie zu schnell.
Die richtige Pflege:
Wenn die Pflanzen nun schön gewachsen sind und jedes Pflänzchen in einen eigenen Topf pikiert ist, kommt es auf die richtige Pflege an.
Wichtig ist, die Pflanzen nicht zu viel zu gießen. Die Ausnahme ist beim Keimen, da sollte man darauf achten, dass die Erde immer feucht ist.
Gießen sollte man die Pflanzen erst, wenn es wirklich nötig ist. Dazu kann man einfach mit den Fingern etwas in die Erde gehen und kontrollieren, ob es noch ausreichend Feucht ist. Ist dies nicht der Fall, dann muss man definitiv gießen.
Starkzehrer, also die Pflanzen die mehr Nährstoffe benötigen, dünge ich auch nach Bedarf mit einem Flüssigdünger über das Gießwasser. Starkzehrer sind Paprika, Tomaten, Aubergine, Porree, Chilis, Peperoni, Broccoli, Blumenkohl, Physalis… Das mache ich so ein bis zweimal. Man sieht den Pflanzen ja auch an, ob sie etwas benötigen. Sind die gelblich, können sie Dünger vertragen. Sind sie schön grün und wachsen gut, brauchen sie keinen Dünger bzw. nicht zu viel Dünger.
Sobald es draußen tagsüber warm genug ist, bringe ich die Pflanzen zum Abhärten raus. Das ist wichtig, damit sie sich langsam an draußen gewöhnen, bis sie dann Mitte Mai nach den Eisheiligen, ins Beet kommen.
Dabei ist es am Anfang sehr wichtig, sie nicht in die pralle Sonne zu stellen. Sonst würden die zarten Pflanzen direkt einen Sonnenbrand bekommen und eventuell eingehen. Dieser Fehler ist mir auch schon einige Male passiert.
Also lieber die Pflanzen erstmal in den Schatten stellen und nur für einige Zeit in die Sonne. Die Zeit in der Sonne kann dann langsam gesteigert werden.
Und nach den Eisheiligen, wenn es keine Nachtfröste mehr gibt, können die Pflanzen ins Beet umziehen.
Auf die Plätze – fertig – los gepflanzt! Viel Spaß dabei 🙂
Ina
Hi Alima, ich habe hier ein Zitronenbáumchen und überlege die ganze Zeit, wie ich aus den duftenden Blättern eine Waschlauge machen könnte. Vielleicht mit Rosskastanien zusammen? Ich hab das Gefühl dass in den Blättern viele Saponine drin sind. Hast du eine Idee?